Freitag    19.08.2022   21.00 Uhr                     

Ausstellungseröffnung:   Mohammad Hasanur Rahman (Dhaka, Bangladesch), Zeichnung

Einführung:  Kirches-Ban.de

Gesang:  Naila Taznin Ashrafi  (Berlin)

Organisation und Bangladeschi Fingerfood:  Ziaul Haque

                       

Mohammad Hasanur Rahman,

geboren 1975, lebt und arbeitet in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch

Der vergleichsweise junge Staat Bangladesch (unabhängig von Pakistan seit 1971) hatte bereits Hungersnöte, Bürgerkrieg, Naturkatastrophen, sowie in jüngster Zeit wieder gewaltsame soziale und  ideologische Unruhen zu verkraften. All das spiegelt sich im Werk des inzwischen international bekannt gewordenen Künstlers Mohammad Hasanur Rahman wieder.

Ungewissheit mag für viele Menschen etwas Negatives sein, aber für Rahman sind Zweifel und Ungewissheit das Zentrum seines kreativen Schaffens. In einer  unsicheren Zeit hinterfragt er bisherige Normen und etablierte Rollen auf der Suche nach Veränderung und  neuen Identitäten.

Dabei ist für Rahman die Linie der Hauptausdrucksträger. Die Linie sucht, ist unsicher, wiederholt sich und überlagert, weicht aus, und ergibt meist eine menschliche Gestalt, die zerbrechlich, undefiniert und isoliert wirkt, und die nach Klarheit und Gewissheit sucht.

Immer bleibt Rahman dabei der figurativen Tradition in Bangladesch treu und beweist  großartigen Umgang mit der menschlichen Anatomie, so dass trotz aller suchenden Irrfahrten der Linien immer sowohl Körperhaltung als auch anatomische Details erkennbar bleiben.

So sind mal männliche und mal weibliche Körperformen und Geschlechtsmerkmale erkennbar, die bei Rahmans neueren Arbeiten aber immer mehr der Suche nach Ausdruck von Transsexualität weichen. Dadurch versucht Rahman diejenigen Menschen, die sich nicht als Mann oder Frau sehen, und die zurzeit in Bangladesh noch weitgehend unsichtbar sind, ganz bewusst sichtbar zu machen.

Da Rahman diese die Gender-Diskussion betreffenden Arbeiten in Bangladesch nicht öffentlich ausstellen konnte, sind sowohl er als auch wir sehr froh, diese kraftvollen Zeichnungen hier in Köln erstmals zeigen und zur Diskussion stellen zu können.

Kirches-Ban.de