Freitag 07.02.2020 21 Uhr Ausstellungseröffnung: Claudia Ebbing (Velen), Malerei
Einführung: Kirches-Ban.de
Musik: Kanut & Isa
Claudia Ebbing, geboren 1969, nahm in der Endphase ihres Kunst-Studiums, 2006-08, in der Meisterklasse von Prof. Dr. Qi Yang wichtige chinesische Einflüsse auf. Seitdem malt sie vorzugsweise asiatisch anmutende, meditativ, erhaben und bisweilen romantisch wirkende, sowie in sich und ihrer Ästhetik ruhende Landschaften.
Dabei reduziert Ebbing sowohl von der Formensprache, als auch von der Farbpalette her ihre Werke derart auf das ihnen innewohnende Wesentliche, dass die Natur abstrahiert und zugleich surreal erscheint. Dies drückt sich unter anderem darin aus, dass die Ebenen sich verschieben und dass das, was im Vordergrund liegt im nächsten Moment wieder im Hintergrund sein kann. So erhält der Betrachter vor allem Raum für sein individuelles Erleben dieser Natur.
Seit wenigen Jahren fügt Claudia Ebbing nun Darstellungen von Kindern in diese Landschaften ein. Diese oft aus historischen Fotos ihrer eigenen Familientradition entlehnten Kinder wirken, entsprechend jenem in den Kindertagen der Fotografie üblichen Habitus, durchweg ernst und hintergründig. In ihren Abbildungen verschmelzen Erinnerungen, der Moment und die situative Wirklichkeit so, dass eine eigene Form der Realität entsteht, worin die Menschen als Form einer Zeitmaschine agieren und Gedankenspuren diverser Generationen widerspiegeln.
Claudia Ebbings Kombination ihrer unwirklichen Landschaften mit diesen geheimnisvollen Kindern kreiert neben der malerischen Perfektion eine notwendige Ambivalenz, die die Figur einerseits als entfremdendes Element zeigt, das andererseits gleichzeitig mit der Natur verschmilzt.
Auf diese Weise entsteht die besondere poetische Qualität der Werke, die in ihrer Art einzigartig sind. Diese Werke machen zufrieden und gleichermaßen betroffen und regen damit den Betrachter zu Assoziation und Stellungnahme an.