Freitag   16.05.2003   21 Uhr          Ausstellungseröffnung:   Peter Travnicek (Wien, AUT),  Malerei

Lesung von Gedichten:  Peter Travnicek

Peter Travnicek  lebt und arbeitet in Wien, Patmos und Lanzarote. Weibliche Körper mit zarter Linie gestaltet, umbrandet von wilder Malerei. Stürzende Kriegerin im Farbentaumel. Die starke Frau im Zentrum der Farbausbrüche Travniceks. Der menschliche Körper, über den sich der heutige Mensch immer stärker definiert, wird wieder zum Leitmotiv der Malerei.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

„Die Nacktheit der Frau und die Wildheit der Farben sind die Eckpfeiler in Travniceks Malerei, die aus dem Schwung eines äußerst körperlichen Prozesses wächst. Er greift satt in die Farben, trägt sie direkt aus der Tube in vielen Schichten auf, mit dem Spachtel, mit den Fingern und nur ganz selten mit dem Pinsel. Immer wieder mischt er Kreide hinein, um die materiale Qualität der Bildoberfläche zu steigern. „Ich will die Struktur, ich mag keine geleckten Bilder“, sagt er. Bereits im Alter von vierzehn Jahren hat er sein künstlerisches Handwerk gelernt und danach fast dreißig Jahre fotorealistisch gemalt. Dann kam eine etwa zwanzigjährige Phase, in der er die Figürlichkeit abstreifte und die Möglichkeiten der abstrakt-gegenstandslosen Malerei entdeckte. Inzwischen kombiniert er beide Ansätze, begleitet von der Überzeugung, dass die Zeit der abstrakt-gegenstandslosen Kunst ohnehin ausläuft. So steht seit ungefähr drei Jahren der immer gleiche nackte Frauenleib, mit klaren Linien nach dem Modell seiner Frau gemalt, im Zentrum seiner pulsierenden Farbausbrüche: zwischen sinnlicher Lust und existentieller Angst, sexueller Direktheit und stiller Zärtlichkeit.“ (Jürgen Kisters)