02.04.2021
Liebe Freundinnen und Freunde des Ba Cologne und von Kirches-Ban.de
Hier zeigen wir nun nach Abschluss unserer Keller-Sanierung eine Ecke unseres „guten Kellers“, der zukünftig auch in Ausstellungsprojekte einbezogen werden wird. Unser „weniger guter Keller“ ist der, welcher mit Heizbrennern, Waschmaschine, Regalen, Werkzeugen usw. usw. vollgepackt ist, und der beim Restaurieren dummerweise deutlich mehr Arbeit gemacht hat als der freigeräumte „gute Keller“. Unten auf dem Foto sieht man übrigens das immer noch intakte eiserne Hauptabflussrohr von 1885 mitsamt dem Revisionszugang mit tiefem unsichtbar darunter liegendem Syphon, an dem man eine vielleicht allerletzte Chance hätte, den versehentlich bei der Morgen-Toilette abgerutschten Goldring noch aufzufangen, bevor er Sekunden später ins Reich der Kanal-Ratten unter der Rothehausstraße auf ewig entschwindet.
April! April?
Vielleicht erinnert ihr euch, dass wir vor einigen Wochen gezögert hatten, ab dem 8.März bereits wieder zu öffnen, sondern lieber abwarten wollten, ob sich die Inzidenz-Werte stabilisieren. Wir hofften auf Weiterführung unserer laufenden Ausstellung der „Porträts“ von Anisa Biancorosso ab dem 1. April und haben daher im März unseren Hauptraum erst mal weiter überwiegend als mein Atelier genutzt.
Da die Inzidenz-Werte nun seit Wochen statt zu fallen immer weiter gestiegen sind, nehmen wir an, dass kaum ein Besucher uns zur Zeit unbeschwert besuchen möchte. Da wir aber aufgrund unseres perfekten Anmeldesystems durchaus Besucher einlassen dürfen, fahren wir ab sofort einen Kompromiss: Wer uns und die aktuelle Ausstellung in der derzeitigen Ateliersituation gerne besuchen möchte, kann dafür jeweils für einen Sonntag einen Termin reservieren. Dienstag und Donnerstag bleiben wir geschlossen. Diese Möglichkeiten haben wir entsprechernd in unserem online-Anmeldesystem (zu finden unter „aktuell“) freigeschaltet. Offiziell werden wir die noch ausstehenden restlichen 3 Wochen der Ausstellung der Porträts von Anisa Biancorosso erst weiterführen, wenn die Corona-Situation sich etwas entspannt hat.
Somit möchte ich heute auch wieder ein wenig über die Atelierarbeit der letzten Wochen berichten. Obgleich ich Christo sehr schätze, eifere ich ihm übrigens hier nicht wirklich nach. Das sorgfältige Verpacken meiner Skulpturen ist in allen Arbeitspausen unerlässlich, um zu schnelles Trocknen zu verhindern.
Einige von euch werden sich vielleicht erinnern, dass ich bei meinen Skulpturen der letzten Monate wieder zu früheren Phasen sehr kompakter Haltungen „zurück“gekehrt bin und versucht habe, Kompaktheit mit „Sprießen“ zu verbinden. Was hier nun wie ein Schwenk ins Gegenteil rüberkommt, liegt an meinem super kreativen Modell Elsa. Denn als Elsa mir vor einiger Zeit plötzlich in Eigeninitiative und ohne Vorwarnung mal so zwischendurch diese Haltung vor Augen führte …. da schmolz ich dahin und konnte gar nicht anders als auch diese Figur innerhalb meines dank Corona riesigen Arbeits-Schubs zu versuchen.
Inzwischen bin ich richtig glücklich mit dieser Skulptur, bei der auf einer unten festen stabilen Basis, dann nach oben hin alles voller Dynamik wächst, durch die Brüste, den linken Arm, die Blickrichtung, bis hin in die sich öffnende linke Hand. Da die Haltung ja auch ein bisschen von einer Bogen-Schützin hat, könnte der wegschnellende Pfeil die imaginäre Superlative des Sprießens sein. Natürlich konnte ich es auch bei dieser Skulptur wieder nicht lassen, im Gegensatz zu Elsas schlanken Formen, bei meiner Skulptur alles handfest-kraftvoll-voluminös zu gestalten.
Vereinzeltes, aber immer wiederkehrendes Grübeln verursacht nun nur noch der in einigen Wochen anstehende Brand. Ihr sehr ja, dass ich den linken Arm 2-fach gestützt habe, weil er natürlich am Anfang sonst nicht gehalten hätte. Jetzt könnte ich die Stützen entfernen ….. aber beim Brand würde der Arm sinken …… zumindest wenn ich möglichst hoch erhitze und damit leicht „erweiche“, damit die Skulptur später dicht und damit frostsicher sein wird. Lasse ich die Stützen beim Brand im Spiel, so habe ich danach riesige Probleme, sie wieder zu entfernen, da sie wie eingekeilt und wie verklebt sein werden … Ich mach jetzt mal Schluß, damit ich noch bisschen mehr Zeit fürs Grübeln über „Lösungs“wege habe …
bleibt nur noch, euch allen eine den Umständen entsprechend gute Zeit und vor allem gute Gesundheit zu wünschen,
kreative Grüße,
Kirches-Ban.de