5.11.2017

Kaffee, Kunst, Konzert und Kuchen  –  am Sonntag stand im Ba Cologne alles im Zeichen dieses Vierklangs. Die Klaviermusik von Kanut, der Gesang von Isa und ganz besonders Julittas Kuchen und Kaffee stimmten die Gäste im gut besuchten Kunstraum charmant auf einen alle Sinne ansprechenden Nachmittag ein.

     Claudia Ebbing, Hasenschiss

An den Wänden des zum kleinen Konzertsaal umgebauten Ba sorgten die teils großformatigen Bilder von Claudia Ebbing für eine verwunschene visuelle Umgebung. Die Werke der im Münsterland lebenden Künstlerin, die von 2006 bis 2008 in der Meisterklasse von Prof. Dr. Qi Yang war, sind zurzeit unter dem Titel „Hasenschiss“ im Kunstraum als Sonderausstellung zu sehen. Die von Blau-, Grau- und Grüntönen dominierten Bilder wirken zugleich wie von einem Schleier bedeckt und glasklar. Die sanft und still anmutenden Landschaften, die deutlich chinesische Einflüsse in sich tragen, werden oft durch wie aus dem Nichts aufgetauchte und nicht in die Umgebung zu passen scheinende Kinderfiguren begleitet. In dem 2016 entstandenen Werk „Gabelungen“ steht ein ernst blickendes Mädchen in ockerfarbenem Kleid samt altmodischem Koffer, auf, vielleicht auch in einem See. Ebbing gelingt es hier wie in vielen anderen Bildern, die Figur als entfremdendes Element zu zeigen, das jedoch gleichzeitig mit der Natur verschmilzt. Als Vorlage für die Kinderdarstellungen dienen der Künstlerin, selber Mutter von vier Kindern, historische Fotos aus ihrer Familie. „Ich setze hier Dinge zusammen, die augenscheinlich nicht zueinander gehören. Am Anfang weiß ich noch nicht, welche Geschichte das Bild am Ende erzählen wird“, sagt Claudia Ebbing, die am Sonntag ebenfalls ins Ba gekommen ist. Die Sonderausstellung läuft noch bis zum 30. November, ein Besuch lohnt sich – selbst ohne Kaffee, Klavier und Kuchen!

Susanne Zolke, Journalistin