24.09.2021

Liebe Freundinnen und Freunde des Ba Cologne und von Kirches-Ban.de

Zunächst sei ein kleiner Rückblick auf das Wochenende der  Offenen Ateliers Köln  gestattet, bei dem wir auch in diesem Jahr wieder neben den treuen Fans eine erfreuliche Anzahl neuer kunstinteressierter Gäste begrüßen durften, die erstmals unseren Kunstraum für sich entdeckten.

 

Reges Interesse und teilweise geradezu Bewunderung gab es wieder bei den Ölgemälden der niederländischen Künstlerin  Bianca van Baast.

 

Aber auch  Kirches-Ban.de  konnte sich über viel Zuspruch freuen. Hier bekundet Brigitte gerade ihr Interesse an einem kleinen Torso, den sie eventuell zu ihrer „Sprießenden“ hinzugesellen möchte, woraufhin ein baldiges gemeinsames Kaffee-Trinken zur probeweisen Aufstellung verabredet wurde.

 

Im Laufe des Tages stand dann auch immer wieder die neue noch in Arbeit befindliche größere Skulptur auf dem obigen Foto Mitte links zur Diskussion, die erste auf dem Rücken liegende „Sprießende“, bei der aus dem kompakt zusammengekauerten Körper der rechte Fuß herauswächst.. Unten der Stand der Arbeit einige Tage später; die Füße gegen zu schnelle Trocknung umwickelt. Und das nächste Foto darunter zeigt dann schon den Zustand gestern: Füße und die gesamte Oberfläche sind schon weiter ausgearbeitet; aber noch längst kein Ende der Ausarbeitung in Sicht, bevor dann das Aushöhlen losgeht, usw. usw.

 

Parallel zur künstlerischen Arbeit, die nun nach etwa einem halben Jahr Stillstand endlich wieder losgegangen ist, ging natürlich auch die denkmalschützende Arbeit am Haus weiter. Wir sind sehr froh, in unserem Team seit Kurzem die handwerklich sehr begabte  Jule  begrüßen zu dürfen. Hier beim Neu-Verfugen der letzten Hof-Ecke oberhalb unserer abgeschlossenen Kanal-Tiefbau-Arbeiten  ( siehe Blog vom 27.8.2021).

 

 

Ab hier sollten bitte nur diejenigen weiterlesen, die sich auch für  Grenzbereiche am Rande der Kunst  und für starke Frauen interessieren, denn jetzt kommt noch   –   jedenfalls für mein Handwerker- und Denkmalschutz-Herz und passend zu meinem Lieblingsthema „starke Frau“  –    der absolute „Hammer“ der letzten Wochen: 

Ihr seht hier unten die Stelle, an der im Keller alles Abwasser + Regenwasser unseres Hauses unseren Keller in Richtung Hauptkanal unter der Rothehausstraße verläßt. Das runde eiserne Ding ist der Deckel eines riesigen Syphons, dessen Einbau 1885 wohl üblich war und der dann aber vor etwa 100 Jahren wieder aus der Mode kam.  Schon vor etwa 15 Jahren hatten  der mir helfende bärenstarke 120 kg-Mann Mirsad und ich versucht, mal diesen Verschluß zu öffnen, um gegebenenfalls dort mal eine Revisionsmöglichkeit bei eventuellen Verstopfungen zu haben.   Vergebens!

Nun war dann  vorige Woche nach unserer Benutzung über 24 Jahre plötzlich tatsächlich der uralte Hauptabfluss verstopft! und alles Abwasser begann durch diverse Ritze quetschend erst die Waschmaschine und dann die Kellerräume zu fluten. Der stämmige Typ vom eiligst alarmierten Rohr-Reinigungs-Notdienst wollte erst gar nicht versuchen, den Verschluß-Deckel zu öffnen, nach dem Motto: „so was gibt es eigentlich gar nicht!“  und sorgte erst mal mittels einer im Nachbarkeller eingeführten Spirale für ein wenig Abfluss, betonte aber, dass er keine Garantie übernehme, und dass sich das Ganze umgehend wieder zusetzen könne.

So verzweifelte dann am nächsten Tag als nächster Fachmann mein  herbeigeeilter Haus- und Hof-Installateur daran, dass sich der Deckel durch nichts in der Welt auch nur einen Millimeter bewegen ließ. obwohl ich schon seit 12 Stunden kontinuierlich Öl einträufelte und Rost zwischen Deckel und Umrandung herauszukratzen versuchte,  in der Hoffnung, dass sich dann irgendwas bewegen ließe.

Als nun inzwischen  4 „Starke Männer“ (ok, sagen wir 3, angesichts meiner geringen Muskelmasse) entnervt  resigniert hatten, fiel mir am nächsten Tag auf, dass unsere handwerklich begabte  Jule  immer mal wieder zwischendurch kurz in den Keller entschwand und ich Kratzen, Hämmern un dann auch wieder Stille vernahm, Jule also anscheinend Verschiedenes ausprobierte.

Und dann stürmt Jule plötzlich nach oben zu mir in die Kunsträume und verkündet das für mich zunächst Unfassbare:  „der Deckel ist auf!“         Wo 4 „starke“ Männer immer auf Drehen gesetzt hatten, kam Jule auf die Idee, dass der Deckel vielleicht nur drauf liegt und seit vielen Jahrzehnten festgerostet ist, und man ihn mit Hebelwirkung anheben müsse.

 

Aus der auf dem Foto sichtbaren Öffnung haben wir dann aus dem daruntger liegenden riesigen Syphon rund 3 kg Rost, 5 Schlüssel, 17 alte Münzen, abgebrochene Nagelfeilen, überhaupt alle Arten von kaputten Metall-Kleinteilen und  –   ich darf es nicht verschweigen  –  auch das eine oder andere Stück Wurst  herausgeholt. Unfassbar, was den Menschen anscheinend so alles ins Klo fällt. Trotz akribischer Suche stießen wir aber leider nicht auf den erhofften Goldring.

Das Tolle ist, dass wir nun für alle Zukunft wieder eine Revisionsmöglichkeit haben. Wenn ich mir vorstelle, dass wir ohne Jules Erfolg vielleicht die gesamten alten Eisenrohre ausgetauscht hätten gegen heute übliche Plastikrohre …..   ich darf gar nicht daran denken, wie das den archaischen Eindruck des ganzen von uns liebevoll restaurierten Kellergewölbes ruiniert hätte.

Jetzt ist die Freude unseres Teams wieder ungetrübt, unseren Besuchern sehr bald  auch das Kellergewölbe als besonderen Ausstellungsraum präsentieren zu können.

 

bleibt nur noch, euch allen eine gute Zeit und vor allem gute Gesundheit  zu wünschen,

und vielleicht sehn wir uns ja mal zu einem Kaffee an einem Sonntagnachmittag zwischen 14 und 18 Uhr. Wir haben nach der Sommerpause wieder grundsätzlich sonntags geöffnet und freuen uns sehr auf interessierte Gäste.

kreative Grüße,  

Kirches-Ban.de

 

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