14.06.2019

Liebe Freundinnen und Freunde des Ba Cologne und von Kirches-Ban.de

heute möchte ich mal ausführlich von meiner Arbeit an meiner neuen Skulptur berichten.   Bereits vor 2 Wochen hatte ich zusammen mit meinem Modell eine Haltung ausgetüftelt, bei der wieder aus einem im unteren Teil der Skulptur kompakten Volumen,  dann nach oben ein zarterer Teil quasi herauswachsen sollte. Rund 100 kg grobe Tonmasse  wurden durch Kneten und Schlagen homogenisiert und optimal plastisch gemacht.  Genau vor 5 Tagen, am Pfingstsonntag, beseelt vom ….   , ging es dann mit der gestalterischen Arbeit in Ton los.

Am Anfang ähnelt meine Arbeit eher der eines Architekten oder Statikers, damit die rund 100 kg weiches Material nicht umgeheng in sich zusammensinken. Wie man an den Arbeitsspuren sehen kann, arbeite ich hier am Anfang mit einem dicken Gummihammer.

Am Abend des Pfingstsonntag nimmt meine Skulptur inzwischen erkennbare Gestalt an. Jetzt sieht man inzwichen überwiegend die Arbeits-Spuren meiner Hände. Mit den nach oben gereckten Armen kann ich noch nicht fortfahren, da die Halspartie das Gewicht noch nicht tragen würde.

Aber schon nach einer Ruhephase von 1 Tag hat sich der Ton so verfestigt, dass ich mich trauen kann, grobe „Arm-Würste“ aufzubauen. Da die Gesamthöhe nun auf 65 cm gewachsen ist, traue ich mich in der Phase kaum noch, meine Skulptur zu berühren. Aber ich spüre jetzt zum ersten Mal, dass es mir gelingen könnte, die Ambivalenz rüberzubringen, von der ich träume: zum einen wird es formal gesehen wieder ein neue Variante des „Sprießens“, …  zum anderen signalisiert die Haltung etwas von Unterdrückung und Macht-Willkür,…  und weiterhin ist es eine in sich ruhende Yoga-Haltung ….

… und ich liebe ganz einfach die plastische Schönheit dieser zusammengequetschten Rückenpartie zwischen den hochgereckten Armen!!!

Erst als wieder 1 Tag später die „Arm-Würste“ sich ein wenig gefestigt haben, kann ich sie ein wenig weiter ausarbeiten. An die Hände oben traue ich mich noch nicht richtig ran. Ein Schluck Whiskey kann da durchaus manchmal mehr Mut und eine sicherere Hand ergeben….  Aber besser ich warte mit den Händen noch ein paar Tage

Tarsächlich macht ein guter Whiskey das Arbeiten durchaus beschwingter. Ich empfehle dafür besonders Jack Daniels oder Jim Beam. Und ich weiß aus Erfahrung, dass ein guter Whiskey auch aus einem von Julitta seit Jahrzehnten gesammeltem ehemaligen Löwensenf-Glas hervorragend schmeckt, denn selbst das aromasteigerne Schwenken ist darin problemlos machbar. Und ich finde, dass die Arme im Vergleich zu dem Foto drüber total gewonnen haben, was natürlich noch durch das warme Licht beim abendlichen Arbeiten dezent unterstrichen wird, so wie das Licht auch die tolle Farbe des alten Whiskey wunderschön betont …   Übrigens: nicht dass jemand meckert die Arme seien zu dick. Die sollen so kraftvoll!!

Ok, Asche auf mein kahles Haupt!  Anstatt näher auf meine weiteren Arbeitsschritte einzugehen, geistert plötzlich guter Whiskey durch mein Hirn….. moment, muss mal kurz am Glas nippen ….. wo war ich ? …. ja, da fällt mir jetzt noch ein riesiges „Problem“ ein. Ich habe auf meinem diesjährigen Geburtstag nicht alle mitgebrachten Alkoholika in meinem überforderten Hirn registriert. Und als ich nun vor einigen Wochen eine derartige Flasche unbekannten Schenkers probiere, da stehe ich, der aus den 60er Jahren total Whiskey-erprobte Genießer staunend vor einer lange nicht mehr gekosteten Qualität. Als meine versammelten Kinder dann vor Kurzem versuchen im Internet herauszufinden, woher dieser wunderbare „Old Shelter“ wohl stammen könnte, finden sie im Internet zwar Hunderte Whiskey-Sorten, aber keinen „Old Shelter“. Ich befürchte nun, dass ich da ein uraltes wirkliches Schätzchen geschenkt bekam ….. und ich Idiot weiß nicht von wem! Also, werter Schenker, falls du das hier liest, oute dich bitte!

Und was meine Skulptur angeht, die konnte natürlich in den 5 Tagen seit Pfingsten nicht bis heute fertig werden, aber ich spüre, dass mich so mancher Geist auf einen guten Weg gebracht hat.  Die fertige Skulptur werde ich dann voraussichtlich im nächsten Beitrag in 2 Wochen zeigen.

 

Abschließend möchte ich heute noch davon schwärmen, dass 2 gute Freunde des Ba Cologne ihre  Galerie Arnarson & Sehmer  morgen in  Berlin  eröffnen. Hier Mr. Arnarson bei der Hängung bzw. Ausleuchtung einiger seiner Exponate in den neuen Galerieräumen. Eymelt Sehmer wird u.a. ihre wundervolle Serie Selshamurinn präsentieren. Wir empfehlen, beim nächsten Berlin-Besuch unbedingt mal dort reinzuschauen.

 

 

bleibt nur noch, allen ein schönes Wochenende  zu wünschen

kreative Grüße,  

Kirches-Ban.de

 

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