15.12.2023

Liebe Freundinnen und Freunde von Kirches-Ban.de  und  Kunstraum Ba Cologne,

in unserem letzten Beitrag vor dem Jahreswechsel möchten wir 2 sehr unterschiedliche kniende Skulpturen betrachtren, zwischen deren Entstehung 3 Jahrzehnte liegen. Erst vor einer Woche wurde meine neueste Skulptur fertig, die den vorläufigen Titel „Umarmung“ trägt, weil sie ihren eigenen Kopf schützend hält. Unten seht ihr zuerst den Guss mit brauner Patina, bei der ich mit einer feinen Messingbürste einen Teil der Oxydschicht wieder abgebürstet habe, so dass die Skulptur sehr metallisch wirkt, was ich bisher seit Jahren immer vermieden hatte zugunsten einer dezenter wirkenden mehr einheitlich braunen Oberfläche. Überraschenderweise hat aber gerade dieser Guss bereits nach nur wenigen Tagen den Besitzer gewechselt. Kann aber bekanntlich erneut nochmal in ähnlicher Weise hergestellt werden.

 

Zur Erinnerung: ich lasse von jeder Skulptur ja maximal 6 Güsse herstellen ( wie das bereits bei den alten Griechen vor 3000 Jahren üblich war, übrigens nach demselben Wachsausschmelz-Verfahren, das wir auch heute noch praktizieren). Bisher ist die neue Skulpur erst 2 x gegossen, und bekam einmal die braun-metallische und einmal die grüne Patina wie auf dem unteren  Foto. Die kleine Skulptur ist übrigens knapp 20 cm hoch und kostet 760 €, was ein echter Freundschaftspreis ist. Da wegen der gestiegenen Energiekosten die Preise für Bronzeguss sich in den vergangenen 3 Jahren beinahe verdoppelt haben, müsste diese neue Sklulptur regulär 1350 € kosten. Der oben genannte Preis von 760 € ist nur dadurch möglich, dass der Künstler auf jeglichen Gewinn verzichtet und sich an der Wertschätzung und Verbreitung seiner Werke erfreut.

 

 

Im Gegensatz zu der oben beschriebenen neuen kleinen Knienden ist die im Folgenden gezeigte Skulptur lebensgroß und steht seit 30 Jahren neben dem Rathaus der Stadt Overath.

Die Bewahrende

Auf einer Grünfläche neben dem Overather Rathaus befindet sich seit dem 1. Mai 1993  eine lebensgroße Frauenfigur aus Bronze, die auf einem Grauwacke-Block kniet, umgeben von einem schützenden Kreis aus 8 weiteren Grauwacke-Blöcken (einem Symbol für die Beständigkeit des Bergischen), und geborgen in einem das Ganze umgebenden Hain aus Hainbuchen und Rotdorn, ein wenig abgeschottet vom Treiben der Hauptstraße.

Die von Kirches-Ban.de geschaffene Frauenfigur verharrt kniend in streng symmetrischer, architektonisch komponierter Haltung, drückt Anmut und Zurückhaltung, aber auch Stärke und Konzentration aus. Ihre Hände formen sich zu einer Schale, in der bewahrt werden kann, was immer der Betrachter hineindenkt und hineinsieht.

 

 

 

Im Zuge einer Neugestaltung der Umgebung des Overather Rathauses im Jahre 2022/23 wurde die Grünfläche, auf der sich die „Bewahrende“ befindet, komplett neu gestaltet.  Erfreulicherweise wurde dabei von vornherein die Meinung des Künstlers eingeholt und einbezogen. Die „Bewahrende“ ist jetzt noch besser sichtbar, und sie kann vor allem trockenen Fußes umschritten werden,

 

 

Sogar eine Beleuchtung für die Abendstunden ist installiert,  und ausführliche Informationen sind übers Smartphone sehr gut verfügbar.

 

Kirches-Ban.de  hat zu Beginn  der 90er Jahre eine Reihe lebensgroßer Skulpturen zum Thema des Bewahrens geschaffen. Bewahren als ein sich Besinnen auf Werte, die es sich lohnt festzuhalten in Zeiten eines immer häufiger beklagten Werteverlustes. (Eine dieser Figuren befindet sich erfreulicherweise dauerhaft im Innenhof des Bienenmuseums/Stadtmuseums der Stadt Weimar,  mehrere weitere in Privatbesitz.)

Bleibt nur noch, Euch allen in diesem Sinne eine schöne Adventszeit und besinnliche Weihnachtstage zu wünschen,

kreative Grüße,  

Kirches-Ban.de